Staats­thea­ter Augsburg

Tat­ort Augs­burg [Fol­ge 4]

»Ein Paket mit Spreng­kraft« von Peter Dempf

In deut­schen Wohn­zim­mern gibt es eine letz­te Sicher­heit: den »Tat­ort«! Nach dem sonn­täg­li­chen Wet­ter­be­richt ver­sam­meln sich Mil­lio­nen am Lager­feu­er der Nati­on, um mit­zu­fie­bern und wech­seln­de Ermitt­ler bei der Täter­jagd zu beob­ach­ten. Dabei gilt von Wei­mar bis Müns­ter, von Mün­chen bis Köln: Glück­lich preist sich jede Stadt, die ihren eig’nen Kri­mi hat… End­lich ist aber auch Augs­burg ein hei­ßes Pflas­ter! Also run­ter vom Sofa! War­um den Kom­mis­sa­ren zuschau­en, wenn man auch sel­ber mit­er­mit­teln kann?

Nach­dem Fol­ge 2 das Publi­kum mit einem his­to­ri­schen Inter­mez­zo hun­dert Jah­re in die Ver­gan­gen­heit geführt hat, reist in Fol­ge 4 des »Tat­ort Augs­burg« ein Augs­bur­ger Ermitt­ler­team auf ein Neu­es in die Ver­gan­gen­heit und lan­det mit­ten zwi­schen Stu­den­ten­pro­tes­ten und deut­schem Herbst auf einer Augs­bur­ger Groß­bau­stel­le. Erst 1972 war Haun­stet­ten ein­ge­mein­det wor­den und bereits zwei Jah­re später wur­de dort auf dem Gelände des Flug­plat­zes der ehe­ma­li­gen Mes­ser­schmitt-Wer­ke der Grund­stein für die Neu­bau­ten der 1970 gegründeten Universität Augs­burg gelegt.

Kaum eröff­net, wird der neue Cam­pus an der Peri­phe­rie der Stadt zum Schau­platz für ein Ver­bre­chen: Genau von dort näm­lich erreicht die Augs­bur­ger Poli­zei ein selt­sa­mer Anruf, in dem eine Bom­be erwähnt wird. Weil das Gespräch plötz­lich abbricht und man in der ter­ror­ge­plag­ten Bun­des­re­pu­blik der 70er Jah­re lie­ber nichts dem Zufall über­lässt, macht sich ein unglei­ches Ermitt­ler-Duo auf zur Uni­ver­si­tät und fin­det auf der Suche nach der rät­sel­haf­ten Anru­fe­rin zwi­schen Hör­saal und Biblio­thek so eini­ges explo­si­ves Material.

Wir bedan­ken uns herz­lich bei der Uni­ver­si­tät Augs­burg (hier ins­be­son­de­re dem Prä­si­di­um, dem Archiv, der Biblio­thek und dem Thea­ter­be­auf­trag­ten), der Hein­rich-von-Buz Real­schu­le und der Motor­sport Abtei­lung Augs­burg e.V. für die Unterstützung! 

Büh­nen- & Kos­tüm­bild: Ame­lie Seeger
Video: David Ortmann
Dra­ma­tur­gie: Kath­rin Mergel
mit: Lin­da Els­ner, Ana­tol Käbisch, Andrej Kamin­sky, Roman Pertl & Karo­li­ne Stegemann
Fotos: Jan Fuhr
Pre­mie­re am 26. Okto­ber 2018 an der Uni­ver­si­tät Augsburg
»Die­ser vier­te ›Tat­ort‹ ist eine Solo­pro­duk­ti­on mit neu­en, gut über­zeu­gen­den Cha­rak­te­ren, zu genie­ßen auch ohne Kennt­nis der vori­gen ›Tat­or­te‹. Vor allem der Leder­man­tel-Mann […] ver­kör­pert als Poli­zei­op­fer ein beson­de­res Lebens­ge­fühl der 70er, als eine natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ver­gan­gen­heit im Staats­schutz noch weit­ver­brei­tet war. Poli­ti­sches, span­nen­des und unter­halt­sa­mes Thea­ter – nichts für zar­te See­len und schi­cke Schuhe.«
»Von Fol­ge zu Fol­ge wird die ›Cho­reo­gra­phie‹ geschlif­fe­ner und der Unter­hal­tungs­wert für die Zuschau­er höher. […] Das ist der Stoff, aus dem Kri­mis sind. Dazu das bewähr­te komi­sche Moment im Cha­rak­ter der Figu­ren. […] Regis­seur David Ort­mann, wie immer auch für die Vide­os zustän­dig, ach­tet dar­auf, dass die Unter­hal­tung nicht platt wird und die Geschich­te bei aller Ein­bin­dung der Zuschau­er als ›Ver­däch­ti­ge‹ und ›Zeu­gen‹ einen Hauch von Rea­lis­mus bewahrt. Ein durch­wegs amü­san­tes Ver­gnü­gen rund um den Uni-See, das in der Biblio­thek schließ­lich in einem dra­ma­ti­schen Fina­le sei­ner Lösung zuge­führt wird.«
»Mit abso­lu­ter Sicher­heit kann pro­phe­zeit wer­den, dass bei die­sem Thea­ter­for­mat nie­mand ein­schläft (dafür fehlt ein­fach ein Stuhl und die ver­brauch­te Raum­luft). Wer außer­dem das Gefühl hat, dass ihm beim klas­si­schen Büh­nen­thea­ter etwas der Schwung fehlt, dem darf hier eine kla­re Emp­feh­lung für die Rei­he ›Tat­ort Augs­burg‹ aus­ge­spro­chen werden.«