Büh­ne Wittenberg

Got­tes Narr und Teu­fels Weib

Ein bit­ter-süßer Schwa­nen­ge­sang von Frank Wallis

Wit­ten­berg, im Jahr des Herrn 1525: Die größ­te Schlacht des Bau­ern­kriegs ist gera­de geschla­gen, Kur­fürst Fried­rich der Wei­se hat jüngst das Zeit­li­che geseg­net – und im Schwar­zen Klos­ter rüs­tet man den­noch zu einem gro­ßen Fest. Nur weni­ge Wochen nach der Hin­rich­tung sei­nes Wider­sa­chers Tho­mas Münt­zer und nach dem Tod sei­nes Dienst­herrn hält Mar­tin Luther um die Hand der aus dem Klos­ter Nim­b­schen ent­flo­he­nen Non­ne Katha­ri­na von Bora an. Dass die neue Haus­her­rin sei­nem Mit­be­woh­ner Hie­ro­ny­mus ein Dorn im Auge sein muss, ver­steht sich von selbst. Aber was füh­ren die unge­be­te­nen Gäs­te Otti­lie von Ger­sen und Hans Hut im Schil­de? War­um brin­gen sie dem Braut­paar einen toten Schwan für die Hoch­zeits­ta­fel mit? War­um will Lucas Cra­nach die Braut unbe­dingt im Evas­kos­tüm malen? Was hat es mit Katha­ri­nas Ehe­ring auf sich? Und war­um haben alle immer wie­der das Gefühl, dass die Zeit ste­hen­blei­ben würde?

Nach dem gro­ßen Erfolg von »Jagd auf Jun­ker Jörg« prä­sen­tiert die Büh­ne Wit­ten­berg in die­sem Jahr das neue Stück »Got­tes Narr und Teu­fels Weib«, das erneut von David Ort­mann insze­niert und von Suse Tobisch aus­ge­stat­tet wird. Als Dar­stel­ler sind Tina Rot­ten­stei­ner, Sil­ke Wall­stein, Dirk Böh­me, Haye Graf und Frank Roder zu erleben.

Gespielt wur­de der »bit­ter-süße Schwa­nen­ge­sang« an authen­ti­schem Ort – im Hof des Luther­hau­ses zu Wit­ten­berg. Von dort aus ging das Wit­ten­ber­ger Som­mer­thea­ter erst­mals auf Tour­nee – zunächst auf dem Luther­weg in Eis­le­ben, Mans­feld, Zerbst, Tor­gau, Mühl­hau­sen, Möhra, Eisen­ach und Bisch­le­ben, zuletzt in der Brüs­se­ler Lan­des­ver­tre­tung Sachsen-Anhalts.

Büh­nen- & Kos­tüm­bild: Suse Tobisch
mit: Dirk Böh­me, Haye Graf, Frank Roder, Tina Rot­ten­stei­ner & Sil­ke Wallstein
Fotos: Corin­na Kroll
Pre­mie­re am 14. Juli 2011 im Luther­hof zu Wittenberg
»Frank Wal­lis’ Stück und David Ort­manns Regie sowie Suse Tobischs Büh­ne und Kos­tü­me bie­ten den Zuschau­ern die Gele­gen­heit, mit viel Spaß manch, auch über­höh­tes, Detail zu ent­de­cken und ande­rer­seits köst­li­chen Sze­nen – wie der ›Küchen­schlacht‹ – zu folgen.«
Hel­mut Rohm
Volks­stim­me vom 18. Juli 2011
»Der jun­ge Regis­seur David Ort­mann vom Anhal­ti­schen Thea­ter Des­sau hat das Spiel für die Büh­ne Wit­ten­berg geschickt und fan­ta­sie­voll in Sze­ne gesetzt. […] Nicht min­der reiz­voll sind Ort­manns Slap­stick-Ein­fäl­le für den fina­len Kampf vor der gro­ßen Ver­söh­nung: Hier geht es über Tisch und Bank, schließ­lich fech­ten die Kon­tra­hen­ten sogar mit Löffelchen.«
Andre­as Montag
Mit­tel­deut­sche Zei­tung vom 19. Juli 2011