Nord­har­zer Städ­te­bund­thea­ter Halberstadt/Quedlinburg & Fach­hoch­schu­le Halberstadt

Ver­ges­se­ne Schreie

Geschichts­gru­sel von David Ort­mann & Sarah Schmidt

Erst 1999 wur­de das Hal­ber­städ­ter Hal­len­bad geschlos­sen – ein geschichts­träch­ti­ger Ort, der fast hun­dert Jah­re deut­sche Ver­gan­gen­heit erlebt hat: gebaut zur Jahr­hun­dert­wen­de, zer­stört wäh­rend der ver­hee­ren­den Bom­bar­die­rung Hal­ber­stadts 1945, wie­der auf­ge­baut in der DDR.

In Koope­ra­ti­on mit dem Nord­har­zer Städ­te­bund­thea­ter haben Stu­den­ten der Hoch­schu­le Harz das Stück »Ver­ges­se­ne Schreie« kon­zi­piert, wor­in die Zuschau­er eine Rei­se in die Hal­ber­städ­ter Ver­gan­gen­heit unter­neh­men. Der Schau­spie­ler Frank Roder, der im Harz unter ande­rem in „Der Name der Rose“ zu sehen war, geht in die­sem Ein­per­so­nen­stück auf Tuch­füh­lung mit den Anwe­sen­den. Er führt sie als der Haus­meis­ter Wolf­gang Becker durch die ver­las­se­nen Räu­me der Bade­an­stalt, durch lee­re Schwimm­be­cken und dunk­le Kel­ler. Er erzählt von der Zeit, als die Bade­an­stalt flo­rier­te und die Frei­zeit der der Bür­ger präg­te. Doch auf dem Weg ver­än­dern sich die Geschich­ten des Man­nes. Bald zeigt sich: Die­ses Schwimm­bad war nicht nur Ver­gnü­gungs­ort, son­dern hat in sei­ner Geschich­te auch vie­le dunk­le Tage erlebt. Das ver­meint­lich His­to­ri­sche wird leben­dig, Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart verschmelzen.

Ein gru­se­li­ger Abend für muti­ge Men­schen jedes Alters mit fes­tem Schuh­werk und star­ken Nerven.

Kos­tüm­bild: Alru­ne Sera
mit: Frank Roder
Pre­mie­re am 28. Sep­tem­ber 2007 im Alten Stadt­bad Halberstadt