Wir leben auf einem Berg von Leichen und von Schmerz. Es ist ein Requiem auch für den jüdischen Teil meiner Familie, von dem viele vernichtet worden sind«, sagt Elfriede Jelinek über ihr Stück »Totenauberg«. Der unbändige Text schlägt literarisch-künstlerisch den Bogen zur Ausstellung »Hannah Arendt Denkraum«. In großen Texttableaus treffen die ewige Emigrantin Hannah Arendt und der sich dem Faschismus beugende Martin Heidegger aufeinander. Die anklagenden und verteidigenden Monologe werden von Kalauern und Karikaturen aufgebrochen. Irgendwo zwischen Umweltschutz-Appell, Fremdenhass und den »Versuchungen der Unfreiheit« liegt »Totenauberg«, eine Mischung aus Heideggers geistigem Rückzugsgebiet Todtnauberg und dem Erbe von Auschwitz.